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AutorenbildBernd Brormann

Der Panther in dir

Kennst du das Gedicht von Rainer Maria Rilke?

Ich möchte es heute mit dir teilen.

Der Panther (im Jardin des Plantes, Paris?)


Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe

so müd geworden, daß er nichts mehr hält.

Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.


Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,

der sich im allerkleinsten Kreise dreht,

ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,

in der betäubt ein großer Wille steht.


Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupillesich lautlos auf –.

Dann geht ein Bild hinein,

geht durch der Glieder angespannte Stille –

und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke, 1903


Kennst du auch den Panther, die Pantherin in dir? Welcher deiner Anteile lässt du, vielleicht schon seit Jahren eingesperrt und verharrend "in einem Tanz von Kraft um eine Mitte in der betäubt ein grosser Wille steht?".


Der Psycholoe Bessel van der Kolk schreibt in seinem Buch "Das Trauma in Dir": "Spüren, Benennen und Erkennen, was in uns vor sich geht, ist der erste Schritte auf dem Weg zu Genesung"


Da fängt es schon an. Spüren.

Taubheit verhindert oft den Zugang zu den Gefühlen. Gefühle aber sind die Anzeiger, ob unsere ureigenen Bedürfnisse erfüllt sind, oder nicht. Wenn wir keinen Zugang zu diesen Wegweisern haben, kann Orientierungslosigkeit daraus resultieren.


In seinem wunderbaren Buch schreibt er weiter "Psychologen versuchen oft, Menschen zu helfen, ihr Verhalten mit Hilfe von Einsicht und Verstehen zu beeinflussen. Doch die naturwissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass nur wenige psychische Probleme auf unzureichendem Verstehen basieren, dass die meisten vielmehr durch, aus tieferen Gehirnregionen entstehen, die unsere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit steuern. Wenn die Alarmglocke des emotionalen Gehirns immer wieder eine Gefahr signalisiert, bringt keine noch so tiefe Einsicht sie zum Verstummen"

Steven Maier 1) und Martin Seligman haben Versuche mit in Käfigen gefangenen Hunden durchgeführt. Die Hunde wurden wiederholt mit schmerzhaften Elektroschocks malträtiert. Sie bezeichneten diese Situation für die Hunde als "unausweichlichen Schock". Nach mehreren Elektroschocks öffneten die Forscher die Käfigtüren und versetzten den Hunden erneut Schocks. Die Hunde der Kontrollgruppe, die keine Elektroschocks erhalten hatten, verliessen die Käfige auf der Stelle als die Käfigtüren geöffnet wurden.

Die Hunde, die zuvor dem "unausweichlichen Schock" ausgesetzt waren, versuchten hingegen trotz weit offener Käfigtür nicht einen Fluchtversuch.

Die Möglichkeit zu fliehen bringt traumatisierte Tiere und Menschen nicht automatisch dazu, den Weg in die Freiheit zu wählen. Statt mit sich anbietenden neuen Möglichkeiten zu experimentieren, verharren sie verängstigt in der ihnen bekannten Situation. Die einzige Möglichkeit, traumatisierten Hunden beizubringen, den Käfig, in dem sie die Elektroschocks erhalten haben, wieder zu verlassen, trotz geöffneter Türen bestand darin, sie wiederholt mit den Händen aus ihren Käfigen zu ziehen, damit sie an ihrem eigenen Körper erlebten, wie man ich daraus entfernen konnte.


Ich glaube, dass wir in unserer Kindheit unausweichliche Prägungen erfahren haben, die dann in Form von Glaubensätzen wirken, die sich dann wiederum in Verhalten und unseren Ergebnissen (Beruf, Gesundheit, Partnerschaft) zeigen. Wir speichern Erlebnisse auf der sprachlosen und körperlichen Ebene. So kann ein aus der Vergangenheit bekannter Geruch unmittelbar eine körperliche Reaktion auslösen. Wenn wir nun diese Glaubenssätze und es geht hier nur um die dysfunktionalen oder beschränkenden Glaubenssätze, dann geht dies über positiv emotionale körperliche Erfahrungen.


Der Naturraum, Wildnis, ist eine wunderbare Möglichkeit mit sich selbst sehr viel schneller wieder in Kontakt zu kommen. Aus diesem Grund biete ich mehrtägige Trekkingtouren in Deutschland und auch Südafrika (Walk-Your-Why zusammen mit Lutz Otto von spirited adventures) an. Die Verbindung mit der Natur, dem Netz des Lebens welches uns umgibt, führt auch zu einer Verbindung mit uns selbst. Dies gibt uns die Orientierung zurück, denn - wie oben schon gesagt - sind unsere Gefühle die Anzeiger, Wegweiser dafür, ob unsere Bedürfnisse erfüllt sind oder nicht.


Willst Du dich wieder fühlen. Zugang zu deinen Gefühlen und deiner Lebendigkeit erlangen und somit Orientierung für dein Leben erlangen? Komm gerne auf mich zu uns wir schauen, welches meiner Angebote für dich das passende ist.


1) S.F. Mair & M.E. Seligmann "learned helplessness"; The Theory and Evidence; Journal of Experimental Psychology, General 105, Nr. 1 (1976)





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